Update 29.09.2021:
Für die Neuauflage in Form des Dell U2722DE gibt es ebenfalls ein kurzes Review mit den wichtigsten Änderungen.
Mit dem neuen UltraSharp U2721DE bietet Dell einen IPS-Monitor mit 99% Abdeckung des sRGB Farbraums und integrierter USB-C Dockingstation. Diese bietet zahlreiche Anschlussmöglichkeiten für Peripherie, wie 4x USB 3.0, Gigabit-LAN, einen 3.5 mm Klinkenausgang. Als Besonderheit bietet er einmal DisplayPort 1.4 Out für den Anschluss eines weiteren Bildschirms in Serie. Somit ist der Anschluss unzähliger Peripherie und bis zu zwei Monitoren über eine einzige Verbindung zum Laptop möglich.
Den Nachfolger des U2719D & U2719DC bietet der Hersteller ausschließlich mit Dock an. Somit ist er ideal für die Nutzung mit einem kompatiblen, dockingfähigen Notebook mit USB-C. Der Standfuß besitzt ein Loch, in dem alle Kabel gebündelt werden.
Im Lieferumfang befindet sich:
Das Bild ist subjektiv betrachtet sehr ausgewogen und akkurat. Spezifiziert ist er mit 99% sRGB, 85% DCI-P3 und 99% REC 709 und er wird kalibriert ausgeliefert. Farbgenauigkeit für professionelle Bild- und Videobearbeitung sind damit gegeben.
Rtings liefert einen ausführlichen Test des Panels inklusive Messwerte.
Wie üblich für die UltraSharp Serie sind alle erdenklichen Ergonomiefunktionen (130 mm Höhenverstellung, +21°/-5° Neigung, ±40° Drehung und Pivot) enthalten. Die untere Kante lässt sich zwischen 4 cm und 17 cm über Tischhöhe variabel anpassen.
Eine höhere Positionierung erlaubt der ähnlich ausgestattete Lenovo ThinkVision P27-20, dessen Rahmenunterkante zwischen 88 mm und 223 mm verstellbar ist. Das sind zwar nur 5 mm mehr Strecke, dafür liegt der verstellbare Bereich aber 5 cm höher. Hauptunterschied zum Dell sind höhere 90 Watt PowerDelivery und lediglich DisplayPort 1.2.
Ein kompatibles Smartphone kann ebenfalls angeschlossen werden und dabei auf Maus und Tastatur zurückgreifen. Getestet wurde dies mit einem Samsung Galaxy S10 im Desktop Mode Dex. iPads mit USB-C Anschluss sollten ebenfalls funktionieren - ideal für kleine Präsentationen oder Videos.
Sowohl ein ThinkPad T490 (Intel), als auch ein T495 (AMD) funktionieren einwandfrei am Dell UltraSharp U2721DE Monitor und nutzen die Funktionen des integrierten Docks bestens aus. Für die Tests wird jeweils der hintere Thunderbolt 3 (T490) bzw. USB-C 3.1 Gen 2 (10 Gbit/s) Port mit DP Alternate Mode (T495) benutzt.
Die maximale Auflösung von 2560 x 1560 und Bildwiederholfrequenz von 60 Hz werden automatisch erkannt. Weder unter Windows 10, noch unter Ubuntu (20.04) sind Einschränkungen zu finden.
Der Bildschirm besitzt keine Lautsprecher, aber eine 3.5 mm Klinkenbuchse (Line Out) für den Anschluss aktiver Lautsprecher. Dieser wird ebenfalls vom USB-C Port gespeist und funktioniert auf Anhieb. Natürlich muss dazu die Tonausgabe auf den Dell Monitor eingestellt sein.
Bei Verwendung des HDMI Ports kann die Klinkenbuchse ebenso zur Audioausgabe über Lautsprecher benutzt werden. Hierbei lässt sich die Systemlautstärke jedoch nicht verändern (getestet mit MacBook Pro 13" 2015). Die Lautstärke in Spotify und anderen Programmen jedoch schon. Kopfhörer werden an diesem Ausgang offiziell nicht unterstützt, da zu wenig Leistung herauskommt.
Eine weitere Besonderheit ist der DisplayPort Ausgang, damit kann ein weiterer Monitor mit DisplayPort Eingang an den U2721DE angeschlossen werden. Es ist lediglich ein DisplayPort Kabel vom U2721DE zum zweiten Monitor notwendig.
Eine Einschränkung gibt es: Die maximale Auflösung des zweiten Monitors darf WQHD, also 2560 x 1440 bei 60 Hz nicht überschreiten.
Neben dem Namen DaisyChain ist die Funktion auch als Multi-Stream Transport (MST) bekannt und muss im Menü des Monitors aktiviert werden. Ein dazu passender, etwas günstigerer Zweitmonitor ist der Dell UltraSharp U2719D. Dieser hat einen gewöhnlichen USB-A Hub integriert und dieselben Bildeigenschaften, wie der U2721DE. Das zweite Display kann nur von Windows und Linux Systemen im erweiterten Modus verwendet werden.
DisplayPort (MST) wird auch 10 Jahre nach Einführung des Standards noch nicht von macOS unterstützt. Lediglich über Bootcamp also Windows funktioniert die Ansteuerung auch auf Macs. Diese Ignoranz von Apple ist im Jahr 2020 und dem vollständigen Umstieg auf USB-C MacBooks etwas peinlich, aber vor allem ärgerlich für Konsumenten. Apple möchte den Verkauf teurer, aber nicht unbedingt notwendiger ThunderBolt 3 Hardware vorantreiben.
Während obigem Aufbau mit zwei Monitoren wurde die Geschwindigkeit des links außen sitzenden USB-Hubs am 27" Monitor getestet. Die Datenrate reicht auch bei Nutzung zweier Monitoren (1x WQHD, 1x FHD) für USB 3.0 Geschwindigkeiten und es muss die Leistung noch nicht reduziert werden. Somit lässt sich auch die Gbit-LAN Verbindung in dieser Konstellation voll ausnutzen.
Dem U2721DE liegt ein 1 m kurzes USB-C Kabel bei. Bei Verwendung mit einem zweiten Monitor oder flexiblerer Aufstellung des Laptops ist jedoch ein längeres Kabel nötig. Hier zeigt sich das Hauptproblem von USB-C: Obwohl viele Geräte mittlerweile auf diesen Standardanschluss setzen und etliche Kabel im Umlauf sind, so ist ein Großteil davon nicht zur Bildübertragung geeignet. Aus Kostengründen sind bei Ladekabeln nämlich einige Leitungen nicht verbunden.
Da viele Hersteller keine gesicherten USB-C Spezifikation angeben, ist nur die Thunderbolt 3 Kompatibilität ein Garant für die korrekte Funktion. Ein passendes 2m Thunderbolt 3 kompatibles Kabel gibt es von Cabletex. Durch die Überlänge erlaubt es technisch bedingt 10 Gbit/s statt maximal 40 GBits/s Datenrate. Für Monitore mit USB-C Anschluss ist ersteres aber ohnehin das Maximum. Kabel mit maximaler TB3 Spezifikation erlauben nur etwa 1m Länge.
Geräte mit Thunderbolt 3 und Thunderbolt 4 sind jedenfalls kompatibel. Diese Schnittstelle entspricht einem USB-C-Anschluss mit hohen Mindestanforderungen. Es reicht jedoch auch ein USB-C Port, der den DisplayPort Alternate Mode unterstützt.
Weiters sollte das Gerät PowerDelivery über denselben USB-C Port erlauben. Damit wird das Notebook mit bis zu 65 Watt geladen und das Originalnetzteil darf im Rucksack verbleiben. Eine Empfehlung für ein extrem kompaktes Netzteil ist im Artikel zum AUKEY Omnia PA-B4 zu finden.
Ein paar aktuelle und kompatible Notebooks
Laptops mit reiner Datenübertragung über USB-C, wie das aktuelle Acer Aspire 5 mit Ryzen 4500U, können über den USB-C Port lediglich die 4x USB-A Ports ansteuern. Natürlich kann das Display alternativ über HDMI oder DisplayPort trotzdem genutzt werden.
Der Bildschirm bietet viele Anschlussmöglichkeiten für Periphere. Diese wollen auch genutzt werden, deshalb findet ihr hier ein paar Vorschläge.
Welche Erfahrung habt ihr mit USB-C Docks und Monitoren schon gemacht? Schreibt in die Kommentare.
Kommentare
Dass mit Daisy Chain und Mac stimmt so nicht, von Hause aus kann MacOS X dies nicht, jedoch mit dem Treiber von DisplayLink Homepage gehts ohne Probleme
Jein, DaisyChain bedeutet, dass sich zwei Displays in Serie schalten lassen und damit nur einen einzigen Anschluss am PC oder Laptop belegen. Das Bildsignal wird dabei vom ersten Monitor nur weitergereicht.
DisplayLink ist eine ältere Technologie, die es erlaubt Bildmaterial in den reinen USB-Datenstrom einzubetten und mit einem externen DisplayLink Dock (mit eigener Grafikeinheit) an ein oder mehrere Displays auszugeben. Das wird und wurde eingesetzt, um spärlich ausgestattete Laptops mit zwei oder mehr Displays nutzen zu können. Damit umgeht man jedoch die integrierte Grafikkarte von Laptops. Viele der Docks sind deshalb nur für Office und langsame Inhalte geeignet. Jedenfalls sind sie kein adäquater Ersatz, sondern eine Notlösung für zu wenig Anschlussmöglichkeiten.
USB-C mit DisplayPort und ebenso DaisyChain unterstützen mittlerweile ein Großteil der Notebooks ab 500€. Bei Businessnotebooks gehört das schon seit mehreren Jahren zum Standard. Deshalb gehören neben DisplayLink auch proprietäre Docks zum alten Eisen gehören und sind nur mehr in Ausnahmefällen notwendig.
Auch Macs können DaisyChain - sobald Windows über Bootcamp darauf läuft funktioniert es. Der Vorschlag von Apple sind aber teurere Thunderbolt Displays und Hardware zu kaufen. Das ist auch einer der beiden Gründe, warum Apple keine Treiber für DaisyChain aka MST für USB-C Peripherie eingebaut hat.
TLDR
Mit M1 Macbooks gibt es mehr als ein Display nur mit einer DisplayLink Dockingstation. Mit dem M1X wird sich die Unterstützung bestimmt auf zwei Displays erhöhen.
Bei allen anderen Macbooks verwendet man zwei der Thunderbolt Ports und kann damit zwei Displays nativ ansprechen. Wer nur ein Kabel anstecken will, kann sich ein Thunderbolt 3 Dock anschaffen oder reine Thunderbolt Displays nutzen.
Mir sind ein paar Punkte unklar.
1. um zwei Monitore zu verbinden (daisychain) benutze ich ein DisplayPort Kabel?
2. um den USB Hub am zweiten Monitor zu nutzen verbinden die Monitore zusätzlich mit einem USB Kabel? Ggf. ein USB-C wenn beide so einen Eingang haben anderenfalls ein normales USB 3 Kabel.
3. Der Ethernet Eingang ist "nur" dazu da um das über USB-C angebunden Notebook ins Netz zu bringen, oder?
Ja, das stimmt schon so. Ich präzisiere es noch ein wenig:
1. Einen zweiten Monitor (max. WQHD@60Hz) schließt man an den DisplayPort Ausgang des U2721DE an.
2. Ja genau. Beim U2721DE gibt es 4x USB-A für den Anschluss weitere USB-Geräte. Da wird der USB-Hub eines zweiten Monitors z.B. der U2719D mit einem gewöhnlichen USB-B auf USB-A 3.0 Kabel verbunden (im Lieferumfang des U2719D dabei). Beim Zusammenschluss zweier U2720Q (4K, HDR400, 10bit) kann wiederum ein USB-C auf USB-C 3.0 (oder höher) Kabel genutzt werden.
3. Exakt, dabei funktionieren auch das Durchschleifen der MAC-Adresse, Wake-On-LAN und PXE-Startfunktionen (genaueres siehe Datenblatt)
Besten Dank für die Infos 🙂
zu 2) wenn ich den U2127DE mit dem U2720Q über USB-C verbinden würde. Bräuchte ich dann überhaupt noch die Verbindung mit dem DisplayPort Kabel oder würde dann auch das Bild über USB-C übertragen werden?
Ja, das DisplayPort Kabel braucht es definitiv. Der USB-Typ-C Downstream-Port auf der linken Seite des Dell U2720Q kann nur reine Datenübertragung, wie die restlichen drei USB-A 3.0 Ports.
Ich würde ein USB-Typ-C-Kabel (C zu A) benutzen, um den USB-C Eingang vom U2721DE mit einem der beiden rückseitigen USB-A Ports des U2720Q zu verbinden. Aber spätestens, wenn zwei 4K Monitore im Daisy Chain über einen USB-C-Anschluss im Einsatz sind, dann gibt es nur mehr USB 2.0 Geschwindigkeit. Für alles darüber braucht es dann Thunderbolt 3 bzw. Thunderbolt 4 Hardware.
Ja, den Einschaltknopf hat kein Monitor und soweit ich weiß sind das herstellereigene Lösungen und nicht Teil des USB-C Standards.
Mögliche Alternativen:
1. Notebook in Ruhezustand versetzen, dann sollte das Aufwecken per Tastatur funktionieren.
2. In den Monitoreinstellungen USB-C PD bei ausgeschaltetem Monitor deaktivieren und sofern möglich als Trigger zum Einschalten verwenden.